Die Büchse der Pandora, so könnte man dieses Onlinethema auch betrachten, denn nirgendwo schwirren so viele unausgesprochenen Geheimnisse, Theorien und zahlreiche Ratgeber durchs Netz, wie im Bereich der Suchmaschinenoptimierung. Das Anliegen eines Suchenden nach diesem Thema ist nahezu immer das Gleiche.
„Was kann ich tun, damit mehr Besucher meine Webseite im Netz finden?“
Von einer bestimmten Häufigkeit, wie oft das gewünschte Wort in einem Text auftauchen soll, bis hin zu „Sie brauchen mehr Text auf dieser Seite, sonst sind Sie für Google nicht relevant und werden nicht gefunden“ oder aber einem Paket „Links“ – natürlich themenrelevant, die sie in Nullkommanix nach Oben bringen werden. Mit Garantie versteht sich.
Als moderner Onlinevermarkter könnte man jetzt einige Buzzwords in den Raum werfen, wie zum Beispiel „Contentmarketing“ oder „Social Media„, „Linkbaits“ oder „Performance Marketing„, … Möchte ich hier nicht machen, weil es Sie als Praktiker im Tourismus nicht weiterbringt, wenn ich Ihnen noch mehr Ideen liefere, wie man langfristig mehr Reichweite erzeugen kann.
Was ich Ihnen aber sehr wohl liefern möchte sind einfache Denkanstösse bzw. Tipps, die ihren Betrieb besser auffindbar machen und die Sie direkt selbst beherzigen & umsetzen können.
5 Tipps zur Optimierung ihres touristischen Betriebs im Internet
Optimierung für den Gast statt für die Suchmaschine! *gähn* Optimieren Sie für BEIDE!
Vergessen Sie zunächst mal alles, was man Ihnen an Geheimwissen zum Thema Suchmaschinenoptimierung von „Keyworddichte“ bis „Texte für Google“ erzählt hat. Der Suchgigant ist viel schlauer als man denkt und weiß selbst, wie „relevant“ eine Seite zu einem Thema ist. Wenn Sie ihre Texte auf ihrer Betriebsseite optimieren möchten, dann versetzen Sie sich in die Position ihrer Gäste und denken Sie darüber nach: „Was möchte/sollte/muss ICH als Gast über diesen Betrieb wissen?“.Ein typisches Beispiel ist die Seite „Unsere Ferienwohnungen / Unsere Zimmer“. Oft werden hier wesentliche Informationen komplett vergessen. Als Gast möchte ich auf dieser Seite jede Menge Bilder, eine ausführliche Beschreibung (Lage, Ausblick, Innenhof?, Ausstattung, Aufteilung der Zimmer, welche Betten/Matratzen, gibt es beim Bett ein Fussteil?, W-Lan, ….) den aktuellen Preis, sowie Verfügbarkeit erfahren.
Sind all‘ diese Infos auf einen Blick vorhanden, darf auch der Button zur Buchung/Anfrage nicht fehlen. Ich möchte den Gast ja zielgerichtet auf meiner Seite führen.Das parade Beispiel in touristischen Regionen ist zum Beispiel der Imagefolder, der gewissenhaft gestaltet, mit kurzen stimmungsvollen Texten und atemberaubenden Bilder versehen wurde. Haben Sie das Gefühl, dass man hier auf die Häufigkeit eines Wortes achtet, damit dies besser wahrgenommen wird?
Und trotzdem: Machen Sie ihre Hausaufgaben und versuchen Sie den generellen Anforderungen der Suchmaschine „technisch“ zu entsprechen. Denn eines sollte auch klar sein, wer seine Seite komplett auf den Benutzer abstimmt und Suchmaschinen technisch aussperrt, der wird auch keine größere Reichweite damit erzielen. (Ja, ich spreche von Flash-Seiten.)
Mehr Aufmerksamkeit ergibt sich nur aus erfolgreicher Kombination aus Online UND Offline.
Früher mal, bevor es den heute so beherrschenden Onlinekanal nicht gegeben hat, war man kreativ und überlegte sich wo man überall Schilder platzieren, Inserate schalten, etc. konnte. Heute hat sich genau dieser Prozess ins Netz verschoben und keiner weiß mehr genau, was er machen soll. Dabei gibt es immer noch Kunden von damals, die nach wie vor im Prozess der Urlaubsbuchung auf offline Medien setzen. Als Angehöriger der Online-Generation, der nahezu ALLES aus dem Netz fischt und auf klassische Medien so gut es geht verzichtet, gibt es auch meinerseits immer wieder Dinge, die ich zufällig offline entdecke und über die ich mich später online weiter informiere.
Überlegen Sie mal kurz – Schon mal von einem Fall gehört, wo in einer offline Zeitung ein Bericht über etwas erschienen ist und wo später online auf der Seite die Hölle los war? … eben!
Gibt es etwas Neues in ihrem Betrieb oder alles wie gehabt?
Warum empfehlen denn so viele Marketing-Gurus einen Hotelblog? Ganz einfach, weil Sie mir ihrer eher statischen Webseite für ihr Hotel oder ihre Ferienwohnungen auch eine sehr statische Information im Netz bieten. Ein Blog kann helfen neue Gäste über verschiedene Themen zu akquirieren. Dazu sei aber auch erwähnt, dass es nicht so ganz trivial ist, erfolgreich zu bloggen bzw. auch jede Menge Arbeit ist, wenn man das seriös betreibt. Die Suchmaschine möchte stehts das „bestmögliche“ Ergebnis für den Suchenden liefern. Wenn ihre Seite die bestmögliche Antwort auf eine Suchanfrage darstellt, dann gibt es ja keinen Handlungsbedarf, oder?
„Bestmöglich“, ja das ist ein sehr dehnbarer und subjektiver Begriff, doch wie zuvor erwähnt, wenn Sie mit ihrem Betrieb zum Beispiel auf das Thema „Familienurlaub“ spezialisiert sind, dann sollten Sie nicht nur Familienurlaub anbieten, sondern auch der Experte dafür sein – heißt aber auch, dass es immer wieder was Neues zum Thema geben sollte, was Sie mit einer statischen Seite kaum erreichen werden. (Das Anzeigen des „Zuletzt geändert„-Datums ist übrigens auch keine ausreichende Veränderung!)
Empfehlungen, Bewertungen & persönliche Tipps.
Auch hier handelt es sich zwar um ein Online-Muss für einen touristischen Betrieb, doch all das hat es auch schon vor dem Internet gegeben und zwar wollte man sich auch vor der Generation Online schon vergewissen und keine bösen Überaschungen erleben. So wurden früher Freunde, Familie oder Bekannte nach ihren Urlaubseindrücken gefragt. Genau diesen Part üerbnehmen heute die großen Bewertungsportale wie Holidaycheck oder Tripadvisor oder auch immer öfter die sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter & Co.
Denken Sie mal selbst darüber nach, würden Sie auf Urlaub fahren und ein Hotel buchen, über das sie NICHTS wissen und das ihnen NIEMAND weiterempfohlen hat?Zudem bieten die Bewertungsportale auch eine Suchfunktion. So können Sie durch gute Bewertungen ebenfalls durch NEUE Gäste entdeckt werden.
Ein Bild sagt mehr als 1.000 Wörter. Ein Video mehr als 1.000 Bilder.
Tolle Bilder gibt’s überall. Moderne Bearbeitungsprogramme lassen den hässlichsten Ort mit Filter und Spiel aus Licht und Schatten im besten Licht erscheinen. Doch glauben Sie ALLES was Sie auf einem „geschönten“ Bild sehen? Lange nicht mehr, darum setzen Gäste auf „authentische“ Erfahrungen und Bilder. Noch besser sind Videos, denn hier ist das Schummeln gleich noch etwas aufwändiger. Klar, ich kann auch in einem Video das Farbbild anpassen, damit der Himmel dramatisch, die Wissen extra saftig, etc. aussehen, doch erkenne ich das bei einem Video ganz schnell und der Gast weiß genau, wie er diese geschönte Welt einordnen darf.
Nützen Sie die Kraft der authentischen Bilder – auch wenn Sie kein Fotograf sind, auch Sie können Eindrücke und Geschichten mit Bildern erzählen. Engagieren Sie einen Videoproduzenten und lassen Sie von diesem seine Eindrücke ihres Betriebes einfangen.