So finden Sie die richtigen Keywords für Ihren Betrieb

Zu allererst gilt die Regel. Wenn Sie Texte auf Ihrer Webseite verfassen, dann schreiben Sie „lesbare“ Texte und keine Keywordwüsten. Google hat durch seine Updates in den letzten Jahren viel Intelligenz dazugewonnen und braucht heute nicht mehr zwingend jedes Wort im Text, nach dem ein Besucher sucht um Sie zu finden. Dennoch sind Texte wichtig und bilden das Herzstück jeder Seite. Versetzen Sie sich bei der Erstellung Ihrer Texte in die Position Ihrer Gäste und beantworten Sie mit Ihren Texten alle Fragen, die Gast haben könnte.

Häufige Fragen auf die ein Gast Antworten auf der Betriebsseite sucht

  • Entspricht die Unterkunft meinen Vorstellungen?
  • Gefällt mir optisch/emotional/Preis-Leistung?
  • Wie ist die Lage des Betriebs?
  • Wie sehen die Zimmer/Appartements aus?
  • Welche Ausstattung wird geboten? **

** Entscheidungsmerkmal WiFi: Vor allem für Gäste, die nicht aus Österreich stammen ist es mitunter ein Entscheidungsgrund, ob es einen kostenlosen Zugang zum Internet gibt. Dieser wird einerseits für die Recherche vor Ort, andererseits auch für die Kommunikation mit Freunden/Familie, sowie auch zur direkten Verbreitung der Urlaubseindrücke genützt.

Werden alle diese Fragen zur Zufriedenheit des Gastes beantwortet ist der nächste Schritt zu einer Entscheidung nicht mehr weit entfernt. Das waren die elementaren Fragen und Themen eines Betriebes. Nun möchten wir aber verschiedene Nischen und Zielgruppen ansprechen um eine größere Reichweite zu haben bzw. um ganz spezielle Urlaubswünsche anzusprechen. Durch die häufigen Spezialisierungen der Betriebe können so treffsicher die Gäste gefunden werden, die man gerne willkommen heißt und die in Ihrem Betrieb genau das finden, was sie suchen.

Dazu ist es notwendig die richtigen Begriffe und zum Thema verwandte Begriffe zu finden. Wir möchten Ihnen hiermit ein paar kleine Tricks verraten, wie man zu diesen Begriffen kommt und wie man sicherstellt, dass diese Suchwörter auch gesucht werden.

Keywordanalyse – Die richtigen Suchbegriffe finden und bewerten

Eine sogenannte Keywordanalyse, also das Ausarbeiten der wichtigsten Wörter findet idealerweise bereits vor der Erstellung Ihrer Betriebsseite statt und bildet die Grundlage für die Contentstruktur, Benutzerführung, sowie für den Aufbau der Seite.

Fragen Sie Bekannte und sich selbst

Eine Keywordanalyse beginnt immer zuerst mit sich selbst und im persönlichen Umfeld. Beantworten Sie die Frage „Wie würde ich selbst nach dem Angebot suchen?„; „Welche Information ist mir persönlich wichtig?“.

Erstellen Sie dazu eine Excel-Tabelle mit den Spalten „Suchbegriff | Trend | CostPerClick | Wettbewerb | Suchvolumen | Suchvolumen (AT) | Priorität | Anmerkung„. Zu den einzelnen Spalten komme ich später noch genauer. Schreiben Sie nun pro Zeile einen Suchbegriff oder eine Suchphrase oder aber auch eine Frage wie z.B. „Was ist die beste Unterkunft für Familien am Attersee?“ in die erste Spalte.

Google Suggests

Google Instant Search Suggests

Vor ein paar Jahren wurde bei Google die Instant Search eingeführt. Das bedeutet nichts anderes als das bereits während der Eingabe eines Suchbegriffs verschiedene Suchwörter und Phrasen vorgeschlagen werden um die Eingabe zu erleichtern bzw. um schneller Suchergebnisse anzeigen zu können. Die Begriffe, die als Vorschlag geliefert werden, stellen häufig gesuchte Wörter und Wortkombinationen dar. Dies ist eine perfekte Quelle um sehr starke Suchphrasen zu finden, die sehr oft gesucht werden. Der Nachteil dabei ist, dass jedermann diese Begriffe zu sehen bekommt und viele Agenturen genau auf diese Begriffe optimieren, so dass diese Wörter auch meist sehr hart dem Konkurrenzkampf unterliegen. Dennoch ist es eine sehr gute Möglichkeit wichtige Suchbegriffe zu finden.

Fügen Sie diese Begriffe und Begriffskombinationen ebenfalls in die erste Spalte ihres Excel-Sheets.

Google Relevant Searches

Ähnliche Suchanfragen

Oftmals übersehen, immer weniger angezeigt, aber trotzdem wertvoll. Kennen Sie die Relevanten Suchanfragen, die manchmal unterhalb der Suchergebnisse bei Google auftauchen? Diese gespeicherten Suchanfragen stellen wie die Suggests ebenfalls sehr häufige Suchbegriffe dar. Kopieren Sie auch hier die passenden Begriffe in ihre Excel-Dateil.

Google Analytics bzw. gleichwertiges Tracking Tool

Keywords aus Analytics

Wenn Sie bereits eine Webseite besitzen und ein Tracking Tool wie Google Analytics einsetzen, dann haben Sie damit bereits wichtige Suchphrasen gesammelt, wie Besucher auf Ihre Seite gekommen sind und wie diese Wörter „performt“ haben. Über den Menüpunkt Akquisition > Trafficquelle > Suche > Organisch listet Ihnen Analytics auf, mit welchem Suchbegriff der Besucher zuvor in Google gesucht hat und danach Ihren Eintrag angeklickt hat.

Kombiniert mit der Messung von Conversion Zielen, also dem Erreichen eines von Ihnen definierten Ziels auf der Seite, können so die wichtigsten Umsatz-Keywords herausgefunden werden. Ein Conversionziel kann zum Beispiel eine „abgeschickte Anfrage“, eine „erfolgreiche Onlinebuchung“ aber auch „das Anmelden zum Newsletter“ sein. Sie geben vor, welche Ziele ein Besucher erreichen kann und soll.

Kopieren Sie diese Suchphrasen ebenfalls in Ihre Excel-Liste.

Tipp:
not provided … Mit der Einführung der „sicheren Suche“ über https://www.google.com, sowie durch die Einführung der Google Accounts hat die Suchmaschine damit begonnen bestimmte Suchphrasen nicht mehr in Analytics auszugeben und durch die Info „not provided“ zu ersetzen. Das Ziel dahinter ist leicht zu durchschauen. Versteckt hinter dem Credo dem Datenschutz der Suchenden etwas „Gutes“ zu tun, wird so mehr Druck ausgeübt in bezahlte Werbung via Google AdWords zu investieren, denn hier werden alle Suchphrasen auch eingeloggt und verschlüsselt an Analytics weitergegeben…

Konkurrenzcheck

Wenn Sie schon dabei sind und die Suchergebnisse der häufigen Suchanfragen sehen, schauen Sie sich in der Ergebnisliste um. Finden Sie hier bereits Mitbewerber aus Ihrer Region oder Themenumfeld? Wenn ja, ist das schlecht, weil Ihre Konkurrenz nicht geschlafen hat und bereits einen Schritt weiter ist, aber gut, weil es zeigt, dass Sie bereits auf dem richtigen Weg sind, die richtigen Wörter zu finden. Analysieren Sie die Suchtreffer ihrer direkten Konkurrenten und notieren Sie auch diese Wörter in Ihre Keywordanalyse. Beachten Sie vorallem die Begriffe, die am Anfang des Seitentitel bzw. der Beschreibung zu finden sind.

Google Trends

Suchtrends

Eigentlich oft als Spielwiese abgetan sind die Google Trends bzw. Insights for Search ein wichtiges Werzeug und ein unermüdlicher Schatz um Suchströmme zu analysieren. Der Suchgigant bietet hier einen Einblick in seine Datensammlung. Sie können beginnend von 2003 – Heute die Suchfrequenz von Begriffen analysieren und miteinander vergleichen. So können Sie zum Beispiel feststellen seit wann nach Ihrer Spezialisierung gesucht wird; seit wann WLAN im Hotel eine immer größere Rolle spielt oder etwa aus welchen Ländern die Suchanfragen für Ihre Region kommen und wie sich dieses Interesse entwickelt hat.

Tipp:
Die Trends nach Ländern kann Ihnen auch gleichzeitig die wertvolle Information liefern in welchen Sprachen Sie Ihr Angebot anbieten sollten bzw. mit welchen Sprachversionen Sie noch ein größeres Potenzial ansprechen könnten.

Prüfen Sie hier Ihre bereits gesammelten Begriffe und bewerten Sie in der Spalte „Trend“ die Suchbegriffe nach folgenden Kriterien:

+ … Begriff wird immer häufiger gesucht
= … Begriff wird gleichbleibend häufig gesucht. Saisonale Schwankunden
… Begriff wird immer weniger gesucht

Notieren Sie gleichzeitig mit den Trends auch die saisonalen Schwankunden in der Spalte „Anmerkungen„. So wird der Begriff „Urlaub am See“ vorallem in den Sommermonaten gesucht. Diese Information ist durchaus eine wertvolle Zusatzinfo, da sie auf solche saisonalen Trends genau reagieren können und Ihre Kampagnen auch zeitlich steuern können.

Google AdWords Keyword Planer

AdWords Keyword Planer

Der Keyword Planer hat im Jahr 2013 das AdWords Keyword Tool abgelöst. Diese Anwendung bietet mehrere Informationen gleichzeitig. Zunächst wurde die Anwendung für die Planung von bezahlten AdWords Anzeigen ins Leben gerufen. Bei der Planung einer SEM Kampagne gab man die Keywords ein und erhielt durchschnittliche Klickpreise, die man erwarten konnte und mit denen man Werbebudget, sowie Kosten der Kampagne planen konnte. Diese Funktion ist nach wie vor die Grundfunktion des Planers.

Neben den Informationen zum CostperClick Preis, dem Wettbewerb, sowie den Suchvolumina, werden aber auch verwandte Begriffe ausgegeben, die ebenfalls zur Keywordanalyse herangezogen und ergänzt werden können. Sie können nun Ihre gesammelten Begriffe in den Keyword Planer kopieren und durch Einstellen eines maximalen Klickpreises die fehlenden Informationen zu den Suchbegriffen abfragen:

CPC (cost per click) … Klickpreis, der pro Klick beim Einsatz einer AdWords Kampagne im Schnitt für den Begriff bezahlt werden muss (kann zw. € 0,1 – € 5 variieren)
Wettbewerb … Wie „umkämpft“ ist der Begriff? Wie viele Kampagnen bei AdWords haben auf diesen Begriff geboten? Hier unterscheidet Google zwischen Niedrig – Mittel – Hoch
Suchvolumen … Wie oft wird der Begriff pro Monat gesucht? (<10 – mehrere Mio.)
Suchvolumen (Ö) … Wie oft wird der Begriff pro Monat in Österreich gesucht? (Wert variiert je nach Auswahl des Ziellandes – im Screenshot wurde zB Ö. ausgewählt)

Der Keyword Planner bietet einen Excel Export – so brauchen Sie nicht jeden Wert in Ihre Tabelle kopieren. Exportieren Sie stattdessen diese Auswertung und fügen Sie die Daten dann per Copy-Paste in Ihre Tabelle ein.

Bis auf das Feld Priorität sollten nun alle Suchbegiffe um Daten ergänzt worden sein und die Liste ist fast vollständig. Sollte Ihnen während dieser Arbeit noch weitere Begriffe eingefallen sein, fügen Sie diese einfach hinzu.

Nun geht es an die Bewertung der Suchbegriffe. Dafür haben Sie die Spalte „Priorität“ bereits angelegt.
Sie sollten sich nun jede Suchphrase nochmals durchsehen und nach folgendem Schema priorisieren:

5 … Das Suchwort enthält sogar meine Betriebsbezeichnung.
4 … Das Suchwort beschreibt genau mein Angebot
3 … Das Suchwort beschreibt mein Angebot ziemlich gut, es könnte aber auch ein anderer Betrieb aus der Region gemeint sein
2 … Das Suchwort passt halbwegs zu meinem Angebot, ist aber sehr oberflächlich und kann viele andere Betriebe meinen
1 … Das Suchwort passt zur Region/Spezialthema, hat mit meinem Betrieb aber nur sehr wenig zu tun
0 … Der Begriff beschreibt meinen Betrieb nicht und passt auch nicht zu meinem Angebot.

Nach der Priorisierung besitzen Sie eine umfangreiche Keywordanalyse, die folgende Fragen beantwortet:

  • Was sind die wichtigsten Keywords für meinen Betrieb (Priorität 5)
  • Was sind Keywords, die zu meinem Angebot passen und leistbar sind (Priorität 4 / CPC absteigend)
  • Welche Begriffe könnte ich gezielt einsetzen, um mehr Reichweite zu erhalten (Priorität 3 & 4 / CPC absteigend / hohes Suchvolumen)
  • Welche allgemeinen Begriffe sind heiß umkämpft und bringen wahrscheinlich trotzdem gute Abschlüsse und viele Gäste (Priorität 2 & 3 / Wettbewerb hoch / hohes Suchvolumen)

Diese Liste könnte man noch ewig weiterführen. Sie erhalten so effektive Methoden wie man an die „häufig gesuchten“ Wörter kommt. Natürlich kombiniert man nicht immer alle Methoden, auch wenn es beim Start einer Webseite durchaus Sinn macht. Wichtig sei noch erwähnt, dass diese Analyse keine Eintagsfliege ist, denn so eine Analyse sollte mehrfach gemacht werden und regelmäßig erneuert werden. Im Laufe der Zeit können sich Klickpreise verändern, Thementrends verschieben oder aber auch neue Begriffskombinationen auftauchen, die man noch nicht in seiner Liste hat.

Money Keyword vs. Long Term

Neben den „verkaufsfördernden Begriffen“ den sogenannten „Money Keywords“ bietet die erstellte Analyse aber auch Begriffskombinationen die langfristig für mehr Reichweite sorgen können. Dabei spricht man von den „Long Term Begriffen„, also den Suchphrasen, die Potenzial für die Zukunft haben, jedoch nicht sofort zu einem Umsatz führen, dies aber in Zukunft könnten. Nehmen Sie sich die Begriffe mit eher geringen Suchvolumen und geringem Wettbewerb, jedoch mit der Priorität 2-3-4 und überlegen Sie sich, ob Sie diese Themen nicht zum Beispiel in Form eines Blogbeitrags, als Ausflugstipps oder generelle Reiseinformationen verwerten können.

Das Ziel dahinter ist einfach, auch wenn die Begriffe zB mit Priorität 2 eher weniger zu Ihrem Betrieb passen, jedoch zur Region, dann sollen Sie trotzdem darüber gefunden werden. Die Strategie lautet mehrfache Sichtbarkeit im Entscheidungsprozess – je öfter Ihr Name im Zusammenhang mit einem Spezialthema, einer Region oder einer bestimmten Ausstattung fällt, desto stärker werden Sie dabei wahrgenommen.

Stimmt beim Fällen der Entscheidung dann der Eindruck, Preis, etc. sind Sie der Betrieb, auf den ein Gast im Zusammenhang am Meisten gestossen ist und damit verbunden wird. Und genau darum geht es ja bei der Suche nach den richtigen Keywords für Ihren Betrieb.

Darüberhinaus gibt es auch noch weitere Methoden, die wir Ihnen in Zukunft wie gewohnt hier vorstellen werden.

 

Markus Mairinger Mein Name ist Markus Mairinger ich schreibe hier in diesem Blog und biete Ihnen als Agentur den perfekten Service für Ihren touristischen Betrieb. Meine Expertise liegt vorallem im Bereich strategische Entwicklung, Webkonzeption, Suchmaschinenoptimierung und der Webtechnik. Ich selbst bin neugierig und interessiert, wohin die Reise im Tourismus geht. Ideen gibt's genug...

 

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