Online Buchbarkeit – Eine grundsätzliche Entscheidung im Tourismus

Online Buchungsportale

Eine der ersten Fragen an einen modernen Betrieb ist die nach der Online-Buchbarkeit. Kann der Gast auf der Website oder über Buchungsportale die freien Kontingente einsehen und direkt ein Zimmer buchen, ohne vorher persönlich mit dem Betrieb in Kontakt getreten zu sein? Eine Grundsatzentscheidung, die gut überlegt sein will.

Als Gast hat man es heutzutage sehr leicht seine Unterkunft im Internet zu finden, sich die verschiedensten Erfahrungsberichte & Bewertungen anzusehen und vor allem eines – zu vergleichen. Hat man sich nun nach der Auswahl des Reiseziels durch die verschiedenen Portale gekämpft und sich schlussendlich für eine Unterkunft für den Urlaub entschieden, so möchte man eines ganz sicher und zwar möglichst schnell und ohne Verzögerung diese Urlaubsplanung abschließen.

Tritt nun der Fall ein, dass sich zum Beispiel ein Hotel gegen die Online-Buchbarkeit entschieden hat, weil es dafür eine Provision zahlen muss oder man gezwungen ist, auf die Verfügbarkeit zu warten, kann dies mitunter zur Verärgerung des Gastes führen, noch bevor er sich für seinen Urlaub entschieden hat. Der denkbar schlechteste Zeitpunkt für einen Stimmungsumschwung, denn schneller als man denkt, ist das Nachbarhotel gebucht, das sehr wohl eine Online-Buchbarkeit anbietet.

Was ist so problematisch an der 24/7 Buchbarkeit?

Nach vielen Gesprächen mit den verschiedensten Tourismusbetrieben ist es vor allem die zu zahlende Provision und gleichzeitig die Entscheidungshoheit. Über eine Buchungsschnittstelle kann jeder Gast ein Zimmer buchen, ohne auch nur ein Wort mit dem Hotelier gesprochen zu haben, wobei ein Prozentsatz des Preises an das Buchungsportal abgeführt werden muss.

„Im Sommer sind wir ohnehin gut ausgelastet. Da kommen die Gäste auch ohne die Buchungsportale und ohne dass wir eine Provision zahlen müssen…“

Die Einführung eines eigenen Onlinebuchungssystems ist oft teuer und eher schwierig zu realisieren. Wenn neben der eigenen Buchungsmaschine auch noch Auftritte bei den großen Buchungsportalen wie booking.com, venere.com, hotel.de oder tiscover.com bestehen, kann es sehr leicht zu Überschneidungen von Buchungen oder gar zu Doppelbuchungen kommen, die immer dann ein Problem darstellen, wenn die Systeme nicht miteinander kommunizieren und aufeinander abgestimmt sind.

Wintertourismusregionen sind den Sommer Touristikern weit voraus

Betrachtet man die Landschaft in Österreich über die Bundesländer hinweg, so fällt auf, dass vor allem die Betriebe in den großen Wintersportregionen fast ausnahmslos online buchbar sind und sich auf Buchungsportalen präsentieren. Hier wird mit der Frage der Provision, der Verfügbarkeit und dem Ansturm von Gästen aus aller Welt recht locker umgegangen. Selbst die Skihütte, die vor einigen Jahren noch nicht einmal fließend Wasser & Strom hatte, kann bequem von zu Hause aus gebucht werden.

Etwas anders sieht es in den Sommerurlaubsregionen aus. Hier wagen sich etwas mehr als die Hälfte der Betriebe aus der Hotellerie an die „Online-Buchbarkeit“, die Anbieter von Ferienwohnungen oder „Urlaub am Bauernhof“ eher selten.

Aber warum stellt sich die Frage?

Auf das „Warum“ gibt es oft nur subjektive Empfindungen und Erfahrungen. „Das will man für den Betrieb nicht…„. Vom persönlichen Kontakt her schätze ich persönlich auch die Methode der Anfragen. Ich sende meine Vorstellungen an den Betrieb und erhalte eine ebenso persönliche Antwort – im Idealfall mit einem passenden Angebot. Diese persönliche Ebene geht natürlich eher verloren, wenn der Gast, der gebucht hat, zum ersten Mal vor Ort mit dem Betrieb in Kontakt tritt und vorher nur eine Nummer unter vielen ist.

Dennoch muss eines klar sein. Es gibt Gäste, denen eine sichere Buchung wichtig ist, die nach langer Suche im Internet auf Ihr Angebot aufmerksam geworden sind und die „zur festen Urlaubsplanung“ eine Buchungsbestätigung in der Hand halten wollen, um sich auf ihren Urlaub freuen zu können. Manche Gäste beginnen ihre Suche bereits bei ihrem bevorzugten Buchungsportal, wenn Sie dort mit Ihrem Betrieb nicht auftauchen, existieren Sie für den Gast gegenüber gar nicht und er wird Ihr Angebot nie zu Gesicht bekommen – egal wie gut Ihr Angebot ist.

Welche Argumente sprechen für ein buchbares Angebot und welche Vorteile bringt die Buchbarkeit für ihren Betrieb?

  1. Erweiterte Reichweite: Indem Sie Ihr Hotelangebot online verfügbar machen, erreichen Sie potenziell Gäste aus der ganzen Welt. Dies erhöht die Chance, dass Ihr Hotel von einer breiteren Zielgruppe wahrgenommen wird.
  2. Last-Minute-Buchungen: Reisende, die spontan entscheiden zu verreisen, suchen oft online nach sofortiger Verfügbarkeit. Durch die Online-Buchbarkeit können Sie diese Zielgruppe ansprechen und kurzfristige Buchungen ermöglichen.
  3. Online-Marketing und Werbung: Die Präsenz auf Buchungsportalen kann auch als Marketinginstrument dienen. Viele Buchungsseiten bieten Werbemöglichkeiten an, die Ihnen helfen können, Ihre Marke und Ihr Hotel hervorzuheben.
  4. Bewertungen und Feedback: Online-Buchungsportale bieten oft auch die Möglichkeit für Gäste, Bewertungen und Feedback zu hinterlassen. Positive Bewertungen können dazu beitragen, das Vertrauen potenzieller Gäste zu gewinnen und die Glaubwürdigkeit Ihres Hotels zu steigern.
  5. Verwaltung von Buchungen: Die Verwendung eines Buchungssystems erleichtert die Verwaltung von Buchungen, Verfügbarkeiten und Preisen. Dies kann die Arbeit des Hotelmanagements effizienter gestalten.
  6. Datenanalyse: Online-Buchungsportale bieten in der Regel auch Datenanalysen und Berichterstattung über Buchungen und Gästepräferenzen. Diese Informationen können Ihnen dabei helfen, Ihre Geschäftsstrategie zu optimieren und die Bedürfnisse Ihrer Gäste besser zu verstehen.
  7. Flexibilität bei der Preisgestaltung: Sie können Ihre Preise je nach Nachfrage und Saison anpassen. Dies ermöglicht es Ihnen, Ihre Einnahmen zu maximieren und Leerstand zu minimieren.
  8. Sicherheits- und Datenschutzvorteile: Viele Online-Buchungsportale bieten sichere Zahlungsoptionen und schützen sowohl die Gästedaten als auch die Informationen Ihres Hotels.
  9. Wettbewerbsvorteil: In der heutigen Zeit erwarten die meisten Reisenden die Möglichkeit, online zu buchen. Wenn Sie diese Option nicht anbieten, könnten Sie gegenüber Ihren Mitbewerbern ins Hintertreffen geraten.
  10. Gästebeziehungspflege: Durch Online-Buchungen können Sie Kontaktinformationen Ihrer Gäste sammeln und ihnen Updates, Sonderangebote und Informationen über Ihr Hotel zusenden, um die Beziehung zu ihnen aufrechtzuerhalten.

Wenn Sie sich gerade überlegen, ob eine Online-Buchbarkeit für Ihren Betrieb Sinn macht, dann möchte ich Ihnen folgende Tipps dafür geben:

  • Buchungsportale in der Nebensaison nutzen und in der Hauptsaison das Kontingent der Portale einschränken.
  • Vergleichen Sie die Summe der Provisionen mit der Summe der Kosten, die ein leeres Zimmer kostet.
  • Machen Sie es Ihren Gästen so einfach wie möglich – sie werden es Ihnen danken.
  • Schlagen Sie den Provisionssatz auf Ihren Preis auf, so ist es am Ende egal, woher die Buchung kommt, da die Kosten für das Portal bereits im jeweiligen Preis enthalten sind.
  • Bieten Sie den Preis ohne Provision auf Ihrer privaten Webseite an. Möchte der Gast die Sicherheit oder das Vertrauen eines Buchungsportals nutzen, zahlt er dessen Kosten in Form eines Aufpreises mit.
  • Wenn Sie persönlich Gästen aus bestimmten Ländern nicht die Möglichkeit geben wollen, bei Ihnen Urlaub zu machen, verschärfen Sie die Buchungsmodalitäten (100% Anzahlung, etc.).

Mit diesen einfachen Mitteln können sie trotz der Online Buchbarkeit ihre Kontingente etwas mehr unter Kontrolle behalten. Am Ende sollte für jeden Unterkunftsbetrieb die Auslastung zählen, denn ein leeres Bett kostet sie Geld.

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Provisionsfreie Buchungen bei Booking.com

Verstehen Sie mich nicht falsch, jeder Betrieb, der sein Haus ohne Buchungsportale nur mit seinem Angebot voll auslasten kann, dem kann ich nur herzlich gratulieren, denn er hat mit seinem Angebot die 100%ige Freiheit erreicht. Wenn ich mit der aktuellen Auslastung gut leben kann und nicht mehr Gäste brauche, dann kann ich mich jederzeit gegen den Marktplatz der OTAs & Buchungsportale entscheiden, denn die Entscheidung ist bewusst getroffen. Wenn ich aber auf die Einnahmen aus der Vermietung angewiesen bin und selbst nicht für eine ausreichende Auslastung sorgen kann, dann ist es grob fahrlässig, die von den Urlaubern geschätzten Marktplätze nicht für mich zu nutzen.

Letztes Update am: 10.10.2023

Markus Mairinger Mein Name ist Markus Mairinger ich schreibe hier in diesem Blog und biete Ihnen als Agentur den perfekten Service für Ihren touristischen Betrieb. Meine Expertise liegt vorallem im Bereich strategische Entwicklung, Webkonzeption, Suchmaschinenoptimierung und der Webtechnik. Ich selbst bin neugierig und interessiert, wohin die Reise im Tourismus geht. Ideen gibt's genug...

 

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